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  • Trachtenarten: traditionelle Festtagskleidung in Bayern und Baden-Württemberg

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Längst hat sich die aktuelle Trachtenmode von ihren historischen Ursprüngen emanzipiert. Einst als Arbeitskleidung und später als festliches Gewand von der Landbevölkerung getragen, haben sich regionale Trachten meist über mehrere Jahrhunderte hinweg entwickelt. Auch wenn prachtvolle und heute als modisches Statement gelten, sind ihre traditionellen Vorreiter noch eng mit dem örtlichen Brauchtum verknüpft.

 

Inhaltsverzeichnis:

Bayerische und württembergische Trachten: Das sind die wichtigsten Unterschiede

Wenn du das Münchner Oktoberfest oder den Cannstatter Wasen besuchst, kann schnell der Eindruck entstehen, die Leidenschaft für Trachtenmode sei ein rein süddeutsches Phänomen. Tatsächlich sind Trachten aber sowohl national als auch international deutlich verbreiteter als zunächst vermutet.

Dennoch schlagen die süddeutschen Herzen unzweifelhaft in besonderem Maße für Dirndl, Lederhose und Co. Wir verraten dir, worin sich die Trachtenarten zwischen Freistaat und Ländle im Wesentlichen unterscheiden:

  • Tatsächlich präsentiert sich die Trachtenmode in Baden-Württemberg so vielfältig und detailverliebt wie nirgends sonst.
  • Während bayerische Buam bevorzugt kurze Lederhosen tragen, reichen die badischen Hosenmodelle meist bis kurz unter das Knie und schließen mit einem Bündchen ab.
  • Bei den als Loferl bezeichneten Wadenwärmern handelt es sich um ein rein oberbayerisches Accessoire für Herren. Trachtenliebhaber aus Baden-Württemberg verzichten in der Regel auf dieses kultige Extra.
  • In Sachen Dirndl fallen die Kleider aus dem Ländle weniger offenherzig aus als ihre bayerischen Pendants.
  • Auch der Position der Dirndlschleife kommt bei der in Baden getragenen Tracht keine besondere Bedeutung zu. Dafür gibt die Farbe der Schürze Auskunft über den Beziehungsstatus. So tragen verheiratete Frauen ein dunkle, unverheiratete Frauen eine helle Schürze.
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Trachtenarten von Region zu Region

 

Miesbacher Tracht

 

Das südlich von München gelegene Miesbach gilt als Wiege der bayerischen Trachtenbewegung. Auch als Tegernseer Tracht bekannt, gilt die Miesbacher Tracht als besonders traditionell. Die charakteristische Lederhose für Herren endet kurz über dem Knie und wird durch Latz und Hosenträger komplettiert. Zum hellen Leinenhemd wird eine Seidenkrawatte in Königsblau oder zartem Rosa kombiniert. Die graue Joppe wird durch eine samtene Trachtenweste in Grün oder Lila ergänzt. Der mit Gamsbart verzierte Hut in Melonenform bildet den stilistischen Abschluss.

Die Damen tragen ein blaues oder weinrotes Dirndl mit schmuckvollen Talern und Broschen als Miederverzierung. Eine klassisch gebundene Trachtenschürze, eine weiße Strumpfhose sowie Hut, Schnallenschuhe und Weidenkörbchen runden das Outfit ab. Die Miesbacher Tracht ist heute nicht nur in vielen Regionen Bayerns, sondern auch in Österreich verbreitet.

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Werdenfelser Tracht

 

Bei der Werdenfelser Tracht handelt es sich um eine oberbayerische Gebirgstracht. In vielen Punkten ähnelt sie der Miesbacher Tracht. Zu den markanten Unterschieden zählen die mehr- statt einfarbigen Krawatten für die Herren sowie der Verzicht auf eine Weste. Die kurz über dem Knie endende Herren-Lederhose wird traditionell aus Hirschleder gefertigt. Zu den typischen Ausstattungsmerkmalen für Damen zählen der dunkelgrüne Hut mit Flaum und lange Miederketten aus Silberstahl.

Chiemgauer Tracht

 

Das vielleicht prägnanteste Erkennungszeichen der Chiemgauer Tracht ist der mit Goldquasten geschmückte Priener Hut in Zylinderform. Anders als in Miesbach und Umgebung sind die Dirndlröcke seltener in Blau, sondern eher in Schwarz, Weinrot oder Grün gehalten. Zum charakteristisch schwarzen Mieder kommen farbige Dirndlschürzen in Hellblau, Rosa und Lindgrün oder mit rot-grünem Rosenmuster. Ein Samthalsband oder eine mehrreihige Kropfkette sind typische Accessoires für diese Trachtenart.

Tölzer Tracht

 

>Diese Trachtenart wird auch als Isarwinkler Tracht bezeichnet. Genau wie die Miesbacher Tracht, der sie ähnelt, zählt die Tölzer Tracht zu den oberbayerischen Gebirgstrachten. Der mit einem Gamsbart geschmückte Damenhut aus grünem Velours und das mit Fransen verzierte Schultertuch sind die prägnantesten Unterschiede zur Tracht aus dem Raum Miesbach. Bei den Männern präsentiert sich die Joppe in Grün statt in Grau.

Inntaler Tracht

 

Die Inntaler Tracht hat sowohl mit der Miesbacher als auch mit der Werdenfelser Tracht einige Gemeinsamkeiten. Die Inntaler Hirschlederhose und die Seidenkrawatte für Herren ähneln den Trachtenarten aus anderen Regionen. Auch das schwarze, langärmlige Dirndl erinnert an das Werdenfelser Gwand. Maximal 25 Zentimeter dürfen den klassischen Faltenrock vom Boden trennen. Darunter verbergen sich neben dem Unterrock auch eine Pumphose und bis zum Oberschenkel reichende Strümpfe. Der eckig wirkende Hut mit Goldschnur, Quasten und Bändern ist das Alleinstellungsmerkmal der Inntaler Tracht.

Fränkische Tracht

 

Deutliche Unterschiede zur bayerischen Tracht gibt es in Franken. Dort tragen die Herren einen prägnanten Dreispitz. Das als Knipferla bezeichnete geknotete Halstuch, lange Leibröcke und knielange Hosen aus Stoff oder Leder komplettieren die eher dunkel gehaltene Tracht. Allein die farbige Weste sticht deutlich hervor. Farbenfroher kommen die fränkischen Dirndl daher. Anders als ihre bayerischen Pendants werden die Mieder nicht geschnürt, sondern mit einer doppelreihigen Knopfleiste geschlossen. Auch die spitz zulaufende Rückseite der Corsage ist charakteristisch.

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Württembergische Trachten

 

Detailverliebt kommen Trachten aus Baden-Württemberg daher. Besonders die originellen Kopfbedeckungen sorgen für Aufsehen. So ist die Schwarzwälder Tracht mit ihrem berühmten Bollenhut auf der ganzen Welt bekannt. In Schwaben tragen die Damen geringelte Strümpfe zum Dirndl. Die mit Münzaufnähern geschmückten Herrenwesten sind ebenfalls ein hübscher Blickfang. Dunkle, mit Ornamenten verzierte Stoffe sind typisch für die Trachtenmode im Ländle.

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